Interview mit Maria Kageaki

Interviewfragen an Maria Kageaki, Ernährungs- und Gesundheitsberaterin (www.maria-kageaki.de)

Ich habe Maria Kageaki 2008 bei einem Gesundheitskongress in Nürnberg kennen gelernt und war damals schon fasziniert, wie sie ihr Wissen über Zahngesundheit oder Gelenkschmerzen einer sehr verständlichen Art rüberbringt. Sie ist seit 2012 Ausstellerin bei der Rohvolution und ihre Vorträge erhalten immer größeren Zuspruch.

 

Maria, du hast in Waging am See eine Praxis für Gesundheit und Jugendlichkeit. Stell dich doch mal bitte meinen Leser vor.

Ich habe bereits in sehr jungen Jahren die positiven Effekte der Ernährung auf meine eigene Gesundheit erfahren dürfen und möchte dazu beitragen, dass immer mehr Menschen ihre Gesundheit ein Stück weit mehr in die eigenen Hände nehmen können. Ich habe fünf Kinder im Alter von 14 bis 24 Jahren und habe 10 Jahre in Okinawa/Japan, der Insel der Langlebigkeit, gelebt und dort sehr interessante Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele erfahren.

Ernährst du dich überwiegend von veganer Rohkost?  Wenn ja, seit wann? Ist eine 100-prozentige Rohkosternährung erstrebenswert?

Ich ernähre mich seit 1995 von veganer Rohkost. 99 % der Zeit zu 100 % von Rohkost. Für mich ist besonders der energetische Aspekt bei der Rohkosternährung von Bedeutung. Frische Nahrung ist leicht und lichtvoll und hat eine sehr hohe Schwingung. Ich denke, es ist primär die Energie, die Lichtquanten, die uns Leben schenken, die Körper, Geist und Seele berühren.

100 % Rohkost ist wunderbar, wenn sie geschickt gemacht ist. Rohkost ist nicht gleich Rohkost. Es kommt auch hier darauf an, was wir essen. Mein Ansatz ist viel chlorophyllreiche Nahrung miteinzubeziehen. Je höher der Rohkostanteil in der Ernährung, desto besser. Nur rohe frische Lebensmittel liefern dem Körper die optimale Energie.

Welche Veränderungen hast Du psychisch und physisch durch die Rohkost festgestellt?

Mutter von fünf Kindern zu sein ist ein 24 Stunden Job. Es war für mich wichtig, 24 Stunden einsatzfähig zu sein. Mit Kochkost war nach dem Mittagessen eher Siesta angesagt. Die Rohkost war eine regelrechte Befreiung. Yuri Elkaim hat ein Buch namens “Eating for Energy” geschrieben – darin geht es um genau dieses Thema. Essen sollte uns immer Energie liefern. Wenn wir nach dem Essen platt in der Ecke liegen, sollte uns das zu denken geben!

Ein großer Sprung nach vorne – selbst während der Rohkostzeit – war die Einbeziehung von  Chlorophyll. Ich habe vor 20 Jahren mit Grassaft angefangen, und seit ich auch mehr die Konzentrate in Rohkostqualität mit einbeziehe, habe ich eine bemerkenswerte Stabilität erfahren, sowohl meine Glücksgefühle als auch meine Leistungsfähigkeit betreffend.

Welche Fehler werden aus deiner Sicht bei einer Rohkostumstellung oft gemacht?

Der Klassiker sind die vielen Früchte. Rohkost ist für viele ein Alibi dafür, riesige Mengen Früchte zu essen – “Hauptsache es ist Rohkost”. Unser Baumateriel für den Körper erhalten wir primär vom Blattgrün und Gemüse. Es ist wichtig, an die Ausgewogenheit zu denken, sonst ist eine Demineralisierung vorprogrammiert. Dazu kommt, dass viele erste Alarmsignale dafür, dass etwas aus dem Ruder läuft, oft übersehen werden und mit “Das sind Entgiftungerscheinungen” abgetan werden.

Auch die grünen Smoothies sind nicht immer wirklich gesundheitsfördernd. Ich habe 2008 mit Sergei Boutenko auf den Wurzelkongressen Vorträge gehalten und ganz inspiriert von ihm mit grünen Smoothies angefangen. Ich habe dabei schnell verstanden: Auch hier kann man viel verkehrt machen, wie z. B. zu viele Früchte oder zu viel Wasser zu verwenden oder den Smoothie zu hastig runterzustürzen.

Welche Mangelerscheinungen  können bei einer 100-prozentigen Rohkosternährung auftreten?

Wenn man es richtig macht, wird es keine Mangelerscheinungen geben.

Stellst du grundsätzlich die Ernährung deiner Patienten auf Rohkost um? Wie reagieren sie?

Nein, nicht grundsätzlich. Je nach Situation weise ich auf die förderlichen Möglichkeiten einer Rohkosternährung hin, ohne jedem die  Rohkost zu predigen. Eine 180 Grad Wendung in ihren Ernährungsgewohnheiten ist für viele nicht machbar, wohl aber das Integrieren von mehr Rohkost in die tägliche  Ernährung.

Warum hast du dich auf diese drei Hauptthemen (Zahngesundheit, Burnout und Gelenkschmerzen) spezialisiert?

Zahngesundheit ist mein persönliches Thema. Ich bin mit 18 Jahren bei einer Amalgamentfernung aufgewacht. Ich wollte dann alles lernen, um gesunde Zähne erhalten zu können, und ich habe später angefangen, dieses Wissen in Bekanntenkreis weiter zu geben, wenn es um die Vermeidung von Wurzelfüllungen, Entzündungen usw. ging. Das hat sich schnell herumgesprochen.

Die Gelenke sind dazu gekommen, als ich “Wellnessbehandlungen” in meiner Praxis angeboten habe, die sich wohltuend auf Arthritis in den Händen und andere Gelenks-themen auswirken. Ich wollte die Hintergründe dieser Themen wissen und habe viel recherchiert und ausprobiert und festgestellt, dass die Besserung mit der Zufuhr der richtigen Nährstoffe enorm ist.

Die Basis der Ernährung ist für Gelenke und Zähne sehr ähnlich. Wenn man den Säure-Basen-Haushalt und die Wichtigkeit der optimalen Nährstoffversorgung erkannt hat, kann man eine breite Palette bedienen, denn das ist die Grundlage für die Gesundheit.

Bei der Burnout-Prävention sehe ich mir auch als erstes die Nährstoffversorgung an. Selbst wenn ein Problem auf seelischer Ebene entstanden ist, muss der Körper bestmöglich mit Nährstoffen versorgt werden, bis das Problem gelöst ist, da in diesem Fall der Stress bereits die Zellebene erreicht hat. Stress ist für mich der Nährstoffräuber Nummer Eins.

Was möchtest du Rohkost-Anfänger empfehlen?

Achtet auf den Grünanteil in der Ernährung, nehmt viel chlorophyllhaltiges Blattgemüse zu Euch (viele Mineralien, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren etc.) und esst nicht mehr als 20 bis 30 % Obst. Und denkt ans das Kauen! Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im Mund.

Hast du ein Rohkostlieblingsrezept? Wenn ja, welches?

Löwenzahnsalat – wenn’s nicht so aufwendig zum Pflücken wäre 🙂

Endiviesalat – Salat ist bei mit Himalayasalz + Leinöl

+

Ananas und Stangensellerie

Ich bin mehr ein Mono-Fan, bin aber immer sehr begeistert wenn ich 2 Tage auf der Rohvolution Rohköstlichkeiten esse.

Du bist unter anderem Referentin bei dem Weiterbildungsangebot der IHK Ludwigshafen „Fachberater für Rohkosternährung (IHK)“. Was möchtest du den Teilnehmern auf dem Weg geben?

Denkt an das Gesundheitsbankkonto (R) . Ich stelle mir immer vor, dass  jeder ein Gesundheitsbankkonto hat, mit dem Guthaben (+) auf einer Seite und den Ausgaben (-) auf der anderen Seite. Analysiert einfach die Ernährung eines normalen Tages – ich selbst arbeite immer mit einem 3-Tages-Plan – und überlegt, in welche Sparte die gegessenen Lebensmittel gehören. So wird alles ganz einfach. Wenn wir gesundheitsfördernd essen wollen, sollte die Guthabenseite (+) überwiegen!

Vervollständige bitte diese Sätze:

Rohkost ist für mich ………………….Lichtenergie

Außer Ernährung ……… ist die feinstoffliche Nahrung wichtig – positive Gedanken!

Sonne, Bewegung an der frischen Luft, ein harmonisches Umfeld.

Hast du ein persönliches Motto?

Ich spiele gerne geplante Aktionen gedanklich durch und spüre hinein “wie fühlt es sich an wenn du …. gemacht hast?” Wenn es sich gut anfühlt – Go for it!

Vielen Dank für das Interview. Ich bin sehr froh, dass ich dich kenne, denn du bereicherst das Leben so vieler Menschen und deine Fachkenntnisse sind außergewöhnlich.

 

nelly
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